Anfang des Jahres meldete der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) einen neuen Rekordstand: 56.500 Unternehmen in Deutschland boten mit Stand 31.12.2024 ihren Beschäftigten eine betriebliche Krankenversicherung. Das ist ein Plus von satten 44 Prozent gegenüber 2023. Woher kommt dieser Boom? Experten sagen: Für den Trend zur bKV gibt es gleich mehrere gute Gründe.
Da ist einmal der Nutzen für die Belegschaft: „Mit der betrieblichen Krankenversicherung schließen Arbeitgeber für ihre Beschäftigten eine private Krankenzusatzversicherung in Form eines Gruppenvertrags ab.“, erklärt Oliver Schmid, Leiter der Kunden- und Bezirksdirektion Makler der R+V Krankenversicherung. „Das Unternehmen übernimmt auch die Beiträge. Damit können Mitarbeitende – in der Regel ohne vorherige Gesundheitsprüfung – sofort privatärztliche Leistungen in Anspruch nehmen. Zum Beispiel Chefarztbehandlung im Krankenhaus, kürzere Wartezeiten beim Facharzt, hohe Zuschüsse beim Zahnersatz und einiges mehr.“
Schön für meine Angestellten, sagen nun manche Unternehmer. Aber was habe ich davon?
Mit am greifbarsten werden die Vorteile einer bKV für den Arbeitgeber beim Thema Krankenstand. Erfahrungsgemäß sinkt die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage signifikant, wenn Beschäftigte hochwertige medizinische Leistungen nutzen können. Beispiel Krankenhaus: Zum bKV-Leistungskatalog gehört die Unterbringung im ruhigen Ein- oder Zweibettzimmer, wodurch die Genesung schneller voranschreiten kann. Die Folge: Arbeitnehmer kehren schneller in den Betrieb zurück. Gesundheitschecks und Vorsorgeuntersuchungen reduzieren Fehlzeiten langfristig. Laut offiziellen Sterbetafeln und Daten des Statistischen Bundesamtes leben privat Krankenversicherte rund vier Jahre länger als GKV-Mitglieder.
Für Sie als Arbeitgeber bedeuten weniger Fehlzeiten eine klare Kostenersparnis. Bei angenommenen Kosten von 400 Euro, die durch jeden Fehltag entstehen, bringt bereits eine Verringerung von 1,5 Fehltagen pro Mitarbeiter im Jahr eine Ersparnis von 600 Euro – also 50 Euro im Monat. Damit sind die Beiträge häufig schon refinanziert.
R+V-Experte Oliver Schmid weist zusätzlich noch auf den sozialen Aspekt hin: „Mit einer bKV pushen Betriebe ihr Corporate Branding und präsentieren sich als attraktiver Arbeitgeber, dem das Wohl seiner Beschäftigten am Herzen liegt.“ Diese Einschätzung wird gestützt von einer Untersuchung des PKV-Verbandes. Auf die Frage „Wäre für Sie eine bKV, finanziert von Ihrem Arbeitgeber, wertvoller als andere Zusatzleistungen (z. B. Nahverkehrsticket, Diensthandy)?“ antworteten 44,8 Prozent mit „Ja“ – die bKV wirkt quasi wie ein Magnet für begehrte Arbeitskräfte. Unternehmen, die sich gegen Fachkräftemangel, hohe Fluktuation und hohen Krankenstand wappnen wollen, sollten also einmal ernsthaft über eine bKV nachdenken.
Wie Sie die bKV in Ihrem Unternehmen am besten umsetzen, sollten wir zeitnah besprechen!